Das ist eine faustdicke Überraschung: Der Erbendorfer Bürgermeister tritt bei der Kommunalwahl 2020 nicht mehr an. Nach 24 Jahren an der Spitze der Steinwaldstadt will der CSU-Mann endlich mehr Zeit für die Familie haben.
Hans Donko (63) suchte sich die CSU-Vorstandssitzung aus, um seinen Rückzug anzukündigen. Als Kandidat für seine Nachfolge schlug der Amtsinhaber Zweiten Bürgermeister und CSU-Ortsvorsitzenden Johannes Reger vor: „Er ist der Richtige für dieses wichtige Amt.“ Reger verfüge bereits über Erfahrungen als sein Stellvertreter und als langjähriges Stadtratsmitglied. Die Vorstandsmitglieder schlossen sich dieser Aussage an. Die Nominierung erfolgt in einer späteren Sitzung.
46 Jahre im Rathaus
„46 Jahre im Rathaus, davon 24 Jahre als Erster Bürgermeister ist eine lange Zeit“, stellte Bürgermeister Hans Donko fest. Im kommenden Jahr wird er 64 Jahre alt. „Gerade richtig, um in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen.“ Immerhin ist er auf Erbendorfs langer Bürgermeisterliste seit 1783 der am längsten amtierende. Nur einer war länger am Ruder. Bürgermeister Achaz Scharsack regierte 35 Jahre lang von 1748 bis 1783.
Trotz des Ruhestands vor Augen fällt Donko sein Rückzug dennoch schwer. „Aber es überwiegt die Freude auf mehr Zeit für die Familie und vor allem für meine beiden Enkel Johannes und Moritz“, so der Rathauschef. „Als Opa eröffnen sich immer wieder interessante und schöne Aufgaben.“ Auch das Reisen mit dem Wohnmobil steht auf der Agenda.
„In meinen 24 Jahren als Bürgermeister ist in Erbendorf viel geschehen“, stellte Hans Donko fest. Der Wiederaufbau des Oberpfalzturms, der Bau des Kurwegs auf der ehemaligen Lokalbahntrasse Erbendorf-Reuth, die Altenpflegeschule, das Industriegebiet „Schleifmühl“ oder im städtebaulichen Bereich der Ausbau der Frühmessgasse, der Jahnstraße oder auch der Kemnather Straße seien nur einige der Projekte. Als eindrucksvoll wertet Donko auch die Gründung der Stadtwerke mit zum Beispiel dem Busbetrieb „Steinwald-Express“. Der Bau von Kinderkrippe und Kinderhort sind ebenfalls seine „Babys“. Donko hatte auch die Idee zum Umbau der ehemaligen Bermas-Produktionshalle zum Vier-Sterne-Aribo-Hotel. Nicht zuletzt war Donko der Motor dafür, dass Erbendorf nach dem Stadthallenbrand im Jahre 2009 wieder über eine neue Stadthalle verfügt.
Als größtes Einzelprojekt, das er angestoßen habe, sieht Donko den Bau der Wohnanlage „Brückelpoint“ mit 71 Häusern zur festen Vermietung an die US-Streitkräfte mit einer Investitionssumme von 15 Millionen Euro. Zudem brachte er zehn Gemeinden und Städte zur Steinwald-Allianz zusammen, die heute ein Zweckverband mit 16 Mitgliedskommunen ist. Zahlreiche Projekte sind derzeit aber noch in der Planung beziehungsweise in der Ausführungsphase. Dabei nannte er das Bürgerhaus, die Tagespflegestätte und das Museum „Flucht und Vertreibung“ sowie nicht zuletzt den Bau einer Schulschwimmhalle durch die Steinwald-Gastro-Bau- und Betriebs-GmbH. „Viele Projekte müssen noch abgeschlossen werden“, stellte er fest. Deshalb sprach Donko dem designierten CSU-Bürgermeisterkandidaten bereits seine Unterstützung aus. „Ich möchte ihm ein gut bestelltes Haus übergeben.“
„Kurs fortsetzen“
Seiner Kandidatur sieht der 52-jährige Johannes Reger gelassen entgegen. „Gemeinsam mit meiner Frau Marianne habe ich mir diesen Schritt wohl überlegt.“ Im Falle seiner Wahl möchte Reger „Donkos hervorragenden Kurs mit den Schwerpunkten Städtebauförderung, Engergie, Bildung und Kindererziehung fortsetzen“. Reger ergänzt: „Natürlich werden sich noch weitere Punkte ergeben, die ich mit einer starken CSU/CWL-Fraktion erarbeiten will.“
Quelle: Der Neue Tag