Ein Vorzeigeprojekt in Sachen Energieerzeugung ist seit letztem Jahr in Pfaben bei Erbendorf in Betrieb. Vier Nachbarn haben sich zusammengeschlossen, um eine Hackschnitzelheizung samt Nahwärmenetz und zentraler Anlagensteuerung umzusetzen. Die Fraktionen der CSU und CWL machten sich selbst ein Bild von der Anlage und erfuhren durch Franz Schraml interessante Einblicke in das Projekt.
Pfaben. Im zentralen Heizungsraum fallen zunächst die vielen Leitungen und modernen Displays auf, bevor der Bild auf das eigentliche Herzstück, den Hackgutkessel fällt. Franz Schraml, Mitglied der CWL-Fraktion im Stadtrat und Mitinitiator des Projekts, schwärmt, wenn er von der Anlage erzählt: „Die Hackschnitzel-Heizung arbeitet sehr effizient und leistet einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Reduktion“.
Im Rahmen der Führung wurde den Anwesenden die Funktionsweise der Heizung erläutert und gezeigt, wie die Hackschnitzel von einem Bunker in den Verbrennungsraum transportiert werden. Besonders interessant war auch die Möglichkeit, den Energieverbrauch der einzelnen Gebäude in Echtzeit zu verfolgen. Die Anlage, die durch vier Nachbarn im Steinwald geplant und realisiert wurde, ist über ein 300 Meter langes Leitungsnetz mit den 4 angrenzenden Wohngebäuden, der KFZ-Werkstatt und einem weiteren Nebengebäude verbunden. Der Bunker, in dem die Hackschnitzel gelagert werden, hat eine Größe von 60 Kubikmeter und bietet somit ausreichend Platz für den nachwachsenden Brennstoff. Die Zuführung der Hackschnitzel zum Kessel erfolgt mittels einer Bunkeraustragsschnecke, einer Zellradschleuse sowie einer Stopfschnecke.
Durch eine zentrale Anlagensteuerung wird eine sehr effiziente Betriebsweise der gesamten Anlage sichergestellt. Die Steuerung überwacht und reguliert den Betrieb der Anlage und sorgt dafür, dass die Hackschnitzel optimal verbrennen und die Wärmeenergie effektiv genutzt wird.
Um den Wärmebedarf der angeschlossenen Gebäude effizient steuern zu können, wurde ein Pufferspeicher mit einem Volumen von 2x 2000 Litern installiert. Zusätzlich werden bestehende Pufferspeicher mit einem Volumen von 3x 1000 Litern genutzt. Durch diese Maßnahmen kann die Wärmeenergie zwischengespeichert und bei Bedarf abgerufen werden.
Die Baukosten für die Heizanlage betrugen 120.000 Euro, zusätzlich wurden 40.000 € in das Netz zu den Gebäuden investiert. Durch die Nutzung von Hackschnitzeln aus eigenen Holzbeständen können die Anwohner nun aber von günstigen Energiekosten profitieren, sind unabhängig von fossilen Energieträgern und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Klimafreundlichkeit.
Zum Abschluss der Führung bedankte sich Bürgermeister Johannes Reger für die Vorstellung der Anlage, vor allem aber für die private Initiative. Die Energiewende könne nur gelingen, wenn der Bund, das Land, die Kommunen, aber auch Unternehmen und Privatleute aktiv werden und in erneuerbare Energien investieren.