
Bei einem Informationsaustausch auf der Burg Waldeck informierten sich die beiden Bürgermeisterkandidaten Johannes Reger aus Erbendorf und Roman Schäffler aus Kemnath zusammen mit Georg Wagner und Franz Horn vom Heimat- und Kulturverein Waldeck über den Stand der Arbeiten und die weiteren Maßnahmen. Für uns ist es heute nicht mehr vorstellbar, dass zwischen Waldeck und Erbendorf bis in das 18. Jahrhundert eine Landesgrenze verlief, die über Krieg und Frieden der Bürger entschied. Während die Burg Waldeck im Spanischen Erbfolgekrieg im Jahr 1704 zerschossen wurde, war Erbendorf auf neutralem Boden zumindest von den unmittelbaren Kriegshandlungen verschont, wenn es auch unter den umherziehenden Soldaten zu leiden hatte. Die Ereignisse dieser unseligen Zeit hat der Erbendorfer Pfarrer Weiß in seinem Kriegstagebuch überliefert.
Nachdem in den letzten Jahren die Burg in den Grundrissen wieder sichtbar gemacht wurde, wird in diesem Jahr der „Seydlitzer Turm“ in den Grundzügen saniert. Dieser Batterieturm und Arbeiten am Eingangsbereich bilden den Bauabschnitt Neun der Burgsanierung. Daneben laufen die Arbeiten an den Felsenkellern im Bereich des ehemaligen Dorfes. Möglich ist dies nur durch Zuschüsse und die Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege.
Die Burg dient nun nicht mehr für den Krieg, sondern für Natur und Kultur. „Der Ausblick auf den Hessenreuther Wald und den Steinwald soll nicht durch Windkraftanlagen beeinträchtigt werden“, sind sich beide Kandidaten einig, „und die interkommunale Zusammenarbeit wird auch mit uns weitergeführt werden.“