Anlässlich des ersten absolvierten Jahres in der neuen Wahlperiode des Stadtrats Erbendorf trafen sich die beiden Fraktionssprecher der CWL, Matthias Fütterer und der CSU, Dominik Vollath, und zogen Bilanz.
Turbulentes Jahr, nicht nur wegen Corona
Im Rahmen einer Besichtigung aktueller Projekte machten sich die beiden Fraktionsvorsitzenden ein Bild über die Fortschritte der laufenden Maßnahmen und tauschten sich über die Erfahrungen im vergangenen Jahr aus. Für Vollath, der seit 2008 für die CSU im Stadtrat sitzt, fand ein großer Umbruch statt: „Zum einen haben wir mit Johannes Reger einen neuen Bürgermeister, zum anderen sehen wir uns veränderten Mehrheitsverhältnissen ausgesetzt, die die Stadtratsarbeit in vielerlei Dingen verändert hat“. Auch wenn man sich gewünscht hätte, gemeinsam mit der CWL wieder die Mehrheit zu stellen, habe man eine sehr gute Ausgangssituation, vor allem bei Zukunftsthemen. Zuletzt konnte häufig eine vernünftige Mehrheit bei wichtigen Themen über die Parteigrenzen hinweg gefunden werden.
Arbeit zum Wohle der Stadt und deren Bürgerinnen und Bürger steht im Vordergrund
Fütterer und Vollath möchten – gemeinsam mit ihren Fraktionskollegen aus CSU und CWL, denen sie ein großes Lob für deren Engagement aussprachen – auch in Zukunft ihre Energie und Arbeit in Themen stecken, die Erbendorf voranbringen und somit mit gesundem Menschenverstand den Wählerauftrag erfüllen. Dies bestätigen auch die Rückmeldungen aus der Erbendorfer und Wildenreuther Bevölkerung. „Hört halt endlich mal das Streiten auf“ – diesen Satz bekommt man aktuell öfter von Bürgern zu hören, die zu Recht kein Verständnis dafür aufbringen, dass sich der Stadtrat aktuell eher mit sich selbst beschäftigt und nicht mit den wichtigen Fragen und Problemen. „Aktuell geben wir kein gutes Bild in der Öffentlichkeit ab. Unser Angebot an die anderen Fraktionen: Lasst uns wieder gemeinsam für unsere schöne Heimatstadt anpacken!“, so die beiden Fraktionssprecher.
Eine hervorragende Arbeit bescheinigte Vollath dem neuen Bürgermeister Johannes Reger. Die Art und Weise, wie er das Rathaus führt und die laufenden Projekte begleitet, hat „Champions-Leauge-Niveau“. Dieser sei in einer schwierigen Phase zu Beginn der Corona-Pandemie in sein Amt gewählt worden und hat diese Krise – gemeinsam mit der Verwaltung – bislang sehr gut bewältigt. Die Philosophie, Maßnahmen unter Einhaltung von Kosten, Zeit und Qualität zu monitoren, ist richtig und wird bereits jetzt schon von Erfolgen gekrönt. Herausragendes Beispiel dafür ist die Jahresrechnung für 2020, die trotz der widrigen Umstände und einer höheren Kreisumlage positiv ausfiel. „Für uns Stadträte und die Öffentlichkeit präsentiert der Bürgermeister zu jeder Sitzung einen umfangreichen und informativen Sachstandsbericht zu allen laufenden Maßnahmen. Besser geht´s nicht,“ so Vollath. CWL-Fraktionssprecher Matthias Fütterer zeigte sich ebenso begeistert von der Arbeit des Bürgermeisters, fand aber auch kritische Worte zum Umgang mit dem Stadtoberhaupt. „Transparenz, die Bürgermeister Reger ohne weiteres vorlebt, und alle Details kritisch zu hinterfragen ist die eine, absolutes Misstrauen leider die andere Seite der Medaille. Grundsätzlich gibt es jedoch eine gute Mehrheit der Vernunft aus CSU, CWL und großen Teilen der Freien Wähler, worüber wir sehr froh sind, sodass ich mein erstes Jahr als Neu-Stadtrat als sehr interessant, erfahrungs- u. lehrreich sowie zufriedenstellend sehe und mir in Zukunft von einzelnen Kollegen im Stadtrat noch mehr Vertrauen gegenüber dem Bürgermeister und der Verwaltung erhoffe, was sie mit Sicherheit verdient haben.“
„Hoch anzurechnen sind dem Bürgermeister vor allem die Arbeiten, die im Hintergrund ablaufen und über die nicht immer groß gesprochen wird.“ Als Beispiel nannte Fütterer die erreichte Förderung über 500.000 € für das Freibad. Gemeinsam mit Bundestagsabgeordnetem Albert Rupprecht wurde diese Förderung auf den Weg gebracht. „Die Schwimmbadförderung ist ein Segen für unsere Familien und Kinder, notwendige Modernisierungen sind so möglich und ein langfristiger Betrieb des Freibads wird so sichergestellt.“ Für Irritationen sorgte in diesem Zusammenhang allerdings ein Beitrag der Erbendorfer SPD in den Sozialen Medien, die sich bei MdB Uli Grötsch für seinen Einsatz bedankt haben. Richtigerweise muss aber klar gestellt werden, dass der Erfolg ausschließlich Bürgermeister Johannes Reger und MdB Albert Rupprecht zu verdanken sei, die gemeinsam die Initiative ergriffen und sich um die Förderung gekümmert haben. Schade, dass sich der SPD-Ortsverband dazu hinreißen ließ, sich mit fremden Federn zu schmücken.
Einen Meilenstein sieht Fütterer im weiteren Ausbau der Internetversorgung. „Der geplante Breitbandausbau vor allem auf den Dörfern wird hervorragend und kommt zur richtigen Zeit im Hinblick auf immer mehr Digitalisierung und Home-Office. Die CWL als Vertreter der Landbevölkerung wird sich auch weiterhin für die Interessen der Dorfbevölkerung einsetzen, egal ob für eine gute Infrastruktur, aber auch für soziale und familienpolitische Themen“ bringt es Fütterer auf den Punkt. Begeistert zeigten sich die beiden Fraktionssprecher auch von der Entwicklung im Baugebiet „Naabhöhe“. Besonders die Vielfalt der unterschiedlichen Baustile hat es ihnen angetan. „Der Bebauungsplan wurde vor zwei Jahren so gestaltet, dass die Bauwilligen ohne Ausnahmeregelungen auch moderne Bauformen und Dachneigungen verwirklichen können. Für viele Häuslebauer sicherlich auch ein Grund, Erbendorf als künftige Heimat zu wählen.“ Verdeutlich wird dies dadurch, dass viele von Außerhalb „zuziehen“ und mittlerweile fast alle Grundstücke bereits verkauft sind oder vorreserviert wurden. Daher ist die geplante Umsetzung des neuen Baugebiets Naabhöhe II ein wichtiger Schritt, um Familien weiterhin die Möglichkeit geben zu können, in ein eigenes Eigenheim zu investieren. „Auch hier kommt der intensive Einsatz unseres Bürgermeisters zum Vorschein, denn die Vorarbeiten sind auf einem guten Weg.“ informierte Dominik Vollath.
Hoffnung auf mehr Normalität
Zusammengefasst waren sich Fütterer und Vollath einig, dass man eine positive Bilanz aus dem ersten Jahr ziehen kann. „Die Stadt ist weiterhin auf einem sehr guten Weg, auch wenn man mit den beschränkten finanziellen Mitteln auch in Zukunft kreative Ideen und pragmatische Lösungen finden muss“. Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung der Corona-Zahlen sind beide guter Dinge und Fütterer ist gespannt, wann die Sitzungen nicht mehr in der Stadthalle stattfinden müssen: „Ich denke, wie meine weiteren neuen Kollegen im Gremium, freue ich mich schon heute auf die erste Sitzung im neuen Sitzungssaal, was bedeuten würde, dass wir die Pandemie in den Griff bekommen haben.“ Auch Vollath hofft auf eine baldige Rückkehr in die Normalität. Er bedauert, dass die sonst üblichen Zusammenkünfte der Stadträte im Anschluss an die Sitzungen aktuell nicht stattfinden können. „Dies war immer auch eine gute Gelegenheit, sich über die Fraktionen hinweg auszutauschen und manchmal auch im Wirtshaus auf eine gemeinsame Lösung zu stoßen. Dies sei hoffentlich bald wieder uneingeschränkt möglich“ so Vollath.