Eine Mammutsitzung hatten die Stadträtinnen und Stadträte am 26.07.2021 zu absolvieren. In der letzten Sitzung vor der Sommerpause gab es einige richtungsweisende Entscheidungen zu treffen. Zur Sitzung konnte 1. Bürgermeister Johannes Reger neben vielen Zuhörern auch zwei externe Firmen begrüßen. Im Vorfeld der Sitzung bat Stadtrat Bernhard Reis um öffentliche Behandlung eines Tagesordnungspunkts zur Beschaffung von Lüftungsgeräten für die Schule. Dem stimmten alle Räte zu.
Neue Baugebiete in Wildenreuth und Erbendorf
Den Start machte Herr Wagner vom Ingenieurbüro Schultes aus Grafenwöhr. Dieser stellte die Entwurfspläne für die geplanten Baugebiete Wildenreuth NordOst III und Naabhöhe II vor. Die beiden Bebauungspläne wurden ausführlich vorgestellt und im Anschluss auch rege diskutiert. Der Stadtrat gab den Planern deshalb ein paar Hausaufgaben mit auf den Weg, war mit den Plänen in Summe aber einverstanden.
Erfreulich aus unserer Sicht ist die Tatsache, dass – wie schon bei Naabhöhe I – den Bauherren viele Möglichkeiten geöffnet werden, was Baustil und Dachform anbelangt. Die Erfahrungen zeigen, dass sich mit dieser Strategie viele Bauherren angesprochen fühlen und die Baugebiete auch an Attraktivität gewinnen. Der von den Grünen geforderten Verpflichtung an die Häuslebauer, mehr als zwei Stellflächen auf dem eigenen Grundstück nachzuweisen, erteilen wir eine klare Absage. Die in den Plänen vorgeschlagene Stellplatzanzahl ist aus unserer Sicht mit 1 (laut Verordnung) + ein weiterer Stellplatz je Wohneinheit ausreichend. Somit verhindert man auch einen zu großen Flächenverbrauch und die Versiegelung für Stellplätze, die evtl. nie benötigt werden.
Positiv empfinden wir, dass auch der Geschossbau in Naabhöhe II ermöglicht wird. Dadurch können Mehrfamilienhäuser errichtet werden, für die es aktuell ebenso einen großen Bedarf gibt. Zudem tragen wir unseren Teil gegen einen zu großen Flächenverbrauch bei.
Die Imbissbude kommt wieder
Einer Meinung waren sich die Räte auch bei dem Antrag für die Errichtung einer Imbissbude am Unteren Markt. Diese soll an ähnlicher Stelle platziert werden wie der „Highway-Grill“, der lange Jahre an diesem Standort betrieben wurde. Zudem soll die Bude ansprechend gestaltet sein und im Rahmen des Städtebaulichen Entwicklungskonzepts abgestimmt werden.
Wir von der CSU/CWL freuen uns, dass hier Initiative ergriffen wird, denn gerade in der Mittagszeit sind nur begrenzte Verpflegungsmöglichkeiten, gerade für frisch zubereitete Speisen, vorhanden. Aus unserer Sicht wird die Nachfrage deshalb sehr groß sein. Uns ist wichtig, dass sich der Stand optisch in das Gesamtbild einfügt. Wir wünschen den künftigen Betreibern viel Erfolg und ein glückliches Händchen.
Breitbandausbau auch für den Ortskern

Für den Breitbandausbau mit Glasfaser in den Dörfern wurden kürzlich die Verträge unterschrieben und der Ausbau wird demnach bald beginnen. Das ausführende Unternehmen, die Leonet AG (ehemals Amplus) mit Sitz im bayerischen Teisnach, möchte nun zusätzlich zu den unterversorgten Gebieten auch sämtliche anderen Haushalte mit der modernen und zukunftsfähigen Glasfasertechnik ausstatten. Dabei wird jeder Haushalt direkt an das Glasfasernetz angeschlossen (FTTB). Dies würde Leonet eigenwirtschaftlich durchführen, somit wäre kein finanzieller Anteil der Stadt und somit der Steuerzahler nötig. Das Vorhaben wird aber nur Zustande kommen, wenn sich ein großer Anteil der Bürger (80%) für die Glasfaserleitung entscheidet. Deshalb wird Leonet die Bürgerinnen und Bürger umfangreich informieren, sei es über Plakate, Postwurfsendungen und sogar mit einem eigenen Beratungsbüro vor Ort in Erbendorf.
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Wir sehen das Vorhaben zwar sehr sportlich, was die Anzahl der Mindestteilnehmer betrifft, unterstützen aber die Planungen selbstverständlich. Das Glasfasernetz wäre ein großer Vorsprung gegenüber anderen Kommunen und die Bürger würden immer Zugriff auf die stabilste und schnellste Technik haben, da die- Kupfer oder Koaxialtechnik gegenüber Glasfaser Nachteile haben. Gerade die Corona-Krise hat gezeigt, wie wichtig eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung z.B. für das Homeschooling oder Homeoffice ist.
Luftreinigungsgeräte für die Grund- und Mittelschule
Eine sehr intensive Diskussion entfachte die Frage, ob Luftreinigungsgeräte für die Schule angeschafft werden sollten und der Bürgermeister die Ermächtigung dazu erhält. Einig waren sich alle Stadträte, dass das Wohl der Kunde ohne Frage im Vordergrund steht. Abzuwägen sei aber, inwieweit die Lüftungsgeräte überhaupt ihren Zweck erfüllen können bzw. sich nicht sogar nachteilig auf den Unterricht auswirken könnten.
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die derzeit am Markt befindlichen Geräte maximal eine 6-fache Luftumwälzung pro Stunde gewährleisten. Das Öffnen eines Fensters würde dagegen 10-80x wirksamer sein. Zudem ist die Gefahr groß, dass die Geräte Lärm verursachen und dadurch der Unterricht gestört wird. Auch deshalb hat sich die Schule selbst gegen eine Anschaffung ausgesprochen.
Die Kosten für die Anschaffung von 20 Geräten, die für die Erbendorfer Schule benötigt würden, belaufen sich auf ca. 55.000 € (Förderung schon abgezogen). Zudem ist fraglich, ob aktuell überhaupt Geräte lieferbar sind.
Aufgrund der vielen Fragezeichen, was die Reinigungsgeräte und deren Wirksamkeit betrifft, beschloss der Stadtrat, dem Bürgermeister keine Ermächtigung für die Anschaffung zu erteilen. Tenor war, die Sachlage weiter zu beobachten und ggf. in der September-Sitzung eine Entscheidung zu treffen.
Nach einer Statusinformation zu den Projekten und diverser Anfragen der Stadtratsmitglieder folgte ein – ebenfalls sehr ausführlicher – nichtöffentlicher Teil.
Die CSU- und CWL-Fraktion wünscht allen Bürgerinnen und Bürgern eine erholsame und unbeschwerte Urlaubszeit!